Hallo Ihr Lieben,
ja ich weiß, dass ich Euch sträflich vernachlässigt habe. Es war die letzten Monate einfach alles zuviel. Es ist einiges passiert, was mir schwer zu schaffen macht.
Wieder sind einige Weggefährten über die Regenbogenbrücke gegangen:
Am 04.05. verstarb Kuh Lisa. Es ging ihr schon seit einiger Zeit nicht mehr so gut, sie hatte Probleme beim Aufstehen und beim Laufen. Auf die Weide wollte sie gar nicht mehr gehen. Und dann kam der schreckliche Tag, an dem sie überhaupt nicht mehr aufstehen konnte und signalisierte: „Ich kann und will nicht mehr!“ Schweren Herzens haben wir Lisa einschläfern lassen. Bis zu ihrem letzten Atemzug war ich bei ihr. Lisa war eine sehr besondere Kuh, sie lebte seit dem 15.04.2008 auf dem Tierlebenshof. Lisa wurde fast 20 Jahre alt.
Am 24.05. verstarb Schaf Nanni ganz unerwartet. Damit hatte niemand gerechnet. Sie war nicht krank, hat immer gut gegessen und sich sichtlich wohl gefühlt. Beim Scheren fing Nanni an zu krampfen, fiel auf die Seite und war tot. Ein wahnsinniger Schock. Nanni lebte seit dem 17.03.2019 auf dem Tierlebenshof und war ca. 9 Jahre alt. Dazu muss gesagt werden, dass unser Schafscherer ein sehr besonnener und ruhiger Mensch ist, der wunderbar mit den Schafen umgeht. Aber vielleicht war der Stress, den das Scheren unweigerlich mit sich bringt, doch zuviel…
Am 04.06. folgte Gans Gisela ihrem Partner Rolf ins Regenbogenland. Gisela war seit Jahren gehbehindert und schon ein paarmal stand es für sie auf der Kippe. Immer wieder hat sie sich aufgerappelt und mutig ihr Leben gemeistert. Am Morgen des 04.06. lag sie tot im Stall. Gisela ist einfach eingeschlafen. Sie kam am 06.12.2014 auf den Tierlebenshof und war knapp 10 Jahre alt.
Ebenso während des Schlafens ins Regenbogenland gezogen ist Schwein Harald. Wir haben uns noch so gefreut, dass er endlich nochmal nach draußen gegangen ist. Das hatte er ewig nicht mehr getan, obwohl die Stalltür tagsüber immer offen ist. Nun ja, es war die heiße Zeit, die Nächte waren angenehm draußen und wir ließen ihm den Willen, draußen zu schlafen. Am 16.07. lag er morgens tot im Gehege. Harald lebte seit dem 19.10.2018 auf dem Tierlebenshof und war (wir wissen es tatsächlich nicht genau) mindestens 13 Jahre alt.
Dass das alles nicht spurlos an mir vorübergeht, kann sich wohl jeder denken. Diese Hilflosigkeit, den Tieren ab einem gewissen Punkt nicht mehr helfen zu können, ist so unerträglich…. Ich habe mich dann erstmal zurückgezogen, war nicht mal in der Lage die Todesfälle auf unserer Facebook-Seite zu posten. Dazu kommt noch meine angeschlagene Gesundheit, aber das ist ein anderes Thema…
Mittlerweile habe ich mich ein wenig gefangen, es muss ja irgendwie weitergehen. Die noch hier lebenden Tiere brauchen mich.
2 Neuzugänge hatten wir in der letzten Zeit:
Am 29.06. zog Gans Gaby bei uns ein. Die weiße Schönheit kommt aus einem Nachbarort, wo sie ein schönes Leben hatte. Nachdem ihr Partner verstorben war, fragte die Familie bei uns an. Gaby verstand sich auf Anhieb mit der zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Gisela und mit Frigga. Es war so, als wäre sie schon immer hier. Gaby fordert pünktlich ihren Salat, da kann sie schon ziemlich laut werden…
Am 11.07. zog Gans Selma bei uns ein. Auch sie kommt hier aus der Nähe, die Partnerin verstarb und Selma suchte ein neues Zuhause. Selma ist sehr menschenbezogen, bei ihrer vorherigen Familie stibitzte sie Essen vom Tisch. Auch hier ist sie sofort dabei, wenn es Leckereien gibt. Selma hat sich auch sofort sehr gut eingelebt.
Den übrigen Tieren geht es gut. Wir hatten uns große Sorgen gemacht, wie Maria wohl mit Lisas Tod umgeht. Sie ist ja nun alleine. Aber es klappt ganz prima. Maria fühlt sich wohl, frisst sehr gut, nutzt die Kuhputzmaschine und ist deutlich zutraulicher geworden. Alles in allem genießt sie ihr Leben… Naja, so ganz alleine ist sie ja nicht im Stall. Huhn Elsbeth, welches von der Hühnergruppe gemobbt wurde, ist bei ihr eingezogen. Das Gesicht von Maria, als plötzlich dieses seltsame Wesen sehr selbstbewusst durch ihren Stall stolzierte, war sensationell.
Ich hatte ja gedacht, dass Elsbeth zu Frau Flodder ziehen könnte. Schließlich ist Frau Flodder das einzige Huhn im Schweinestall bei Klaus und Renate. Das kam aber für Frau Flodder überhaupt nicht infrage. Mehr als deutlich hat sie gezeigt, dass sie KEINE Hühnergesellschaft wünscht. Sobald Elsbeth sich etwas vom Mobbing erholt hat, werden wir die Vergesellschaftung aber nochmal probieren…
Die restliche Hühnerschar, die Hähne und das Truthahnpaar sind munter. Während ich hier schreibe, krähen Pavarotti, Domingo und Caruso um die Wette. Nur mal so zur Info: das geht morgens um halb 4 los, obwohl es dann noch dunkel ist. Sie haben scheinbar ihre eigene Uhr…
Den Pferden geht es auch gut. Besonders Oskar sieht im Moment wunderschön aus. Er isst gut, hat eine gute Figur und ein wunderschönes Fell. Über Picassos Schönheit brauche ich ja nichts zu sagen, er ist umwerfend!
Auch die Schafe sind, bis auf Ludmilla, gesund und munter. Ludmilla ist nicht mehr ganz so fit, wahrscheinlich altersbedingt. Sie lässt es langsamer angehen und kommt auch nicht gleich angerast, wenn ich mit den Futterschüsseln komme. Sie wartet und lässt sich ihr Essen bringen!
So, das war’s mal wieder aus Irmenach! Irgendwann wird noch eine Einladung zur Mitgliederversammlung für 2022 bei Euch ankommen (ja, auch das habe ich etwas verschludert, aber es ist noch im Rahmen). Diese wird voraussichtlich im September irgendwann stattfinden.
Bis dahin wünsche ich Euch eine gute Zeit und sage: „Danke, dass Ihr die hier lebenden Tiere unterstützt!“
Ruth Wirtz und alle Hofbewohner