Wallach

Ravelle

Der hübsche Fuchswallach Ravelle (geboren ca. 1989) lebte seit 14.02.2009 auf dem Tierlebenshof.

Seine Geschichte auf dem Tierlebenshof begann Mitte Januar 2009.

Der Tierschutzverein Kreis Aachen e.V. bekam einen Anruf, dass ein Pferd dringend einen Platz brauche. Ansonsten drohe ihm der Schlachttransport nach Italien. Untergewicht, geschwollene Fesseln, unzählige kleine Verletzungen und eine große eitrige Wunde am Unterkiefer waren stumme Zeugen von Ravelles bisherigem Leben.

Als Zwischenlösung bekam Ravelle einen Platz in der Nähe von Aachen. Dies war keine Dauerlösung, da die Tierherberge des Tierschutzvereins Kreis Aachen keinen Platz für ein so großes Pferd hatte.

Am 14.02.2009 kam Ravelle zu uns. Er war immer noch sehr dünn und auch die Wunde am Kiefer eiterte trotz intensiver Versorgung immer noch.

Für die übrigen Pferde des Hofes hatte Ravelle zuerst keinen Blick übrig. Einzig das für ihn bereit gelegte Heu interessierte ihn nach der mehr als 2-stündigen Fahrt. Es folgte ein kurzes Kennenlernen der anderen Pferde und für Ravelle war schnell klar: „Hier bin ich zu Hause!“

Auch unser Tierarzt kam mit der Wunde nicht weiter, obwohl bereits mehrere kaputte Zähne gezogen wurden, eiterte die Verletzung weiter. Er überwies Ravelle zu einem Spezialisten für Zahnmedizin. Dieser stellte bei einer digitalen Röntgenuntersuchung fest, dass die Verletzung von einem früheren Kieferbruch kam. Ravelle wurde zweimal operiert und endlich verheilte die Wunde. Diese ganzen Torturen ließ er sich brav gefallen.

Bereits 3 Monate später war aus dem abgemagerten Häufchen Elend ein wunderschönes kräftiges Pferd geworden. Fressen war nach wie vor für Ravelle sehr wichtig. Während seiner Zeit auf dem Hof machten ihm Arthrose und sein alter – wahrscheinlich unbehandelter – Bruch in der hinteren Wirbelsäule zu schaffen.

Ravelle lebte 6 Jahre auf dem Tierlebenshof und er war eines der Tiere, die einem ganz besonders ans Herz wachsen: Ein großes Pferd mit einem Charakter voller Ruhe, Freundlichkeit und Kämpferwillen.

Am Abend des 15.03.2015 musste er eingeschläfert werden. Er konnte einfach nicht mehr und ist, in Ruths Armen liegend, gegangen.