Eine schier unglaubliche Geschichte führte Schaf Lotti auf den Tierlebenshof.

In einigen Gemeinden in unserer näheren Umgebung gibt es zur Kerb (Kirmes) eine mehr als fragwürdige „Tradition“: Ein Lamm ist Kerbe-Maskottchen. Das bedeutet, das Lamm muss im Festumzug mitlaufen und wird am letzten Kerbetag als Höhepunkt des Festes verlost. Auch Lotti (geboren 2019)  traf diese fragwürdige Tradition.

Sie landete in einer Schafherde und sollte zunächst nicht geschlachtet werden. Dann sollte Lotti aus unerfindlichen Gründen doch geschlachtet werden. Dies wurde nur verhindert, weil der „Gewinner“ Lotti nochmals als „Kerbeschaf“ einsetzen wollte. Als wir davon erfuhren, war unser Zorn riesengroß und wir wollten Lotti unbedingt helfen.

Letztlich haben wir es geschafft, Lotti freizukaufen. Ja, wir haben sie freigekauft. Wir wissen, dass dies nicht jeder versteht. Aber wir stellten uns die Frage: „Was kostet ein Leben?“ Sollten wir den Betrag einsetzen oder sollten wir Lotti nach dem Prinzip, dass man Tiere nicht freikauft, ihrem ungewissen Schicksal überlassen? Wir entschieden uns für Lotti und haben es keine Sekunde bereut. 

Lotti ist ein ganz entzückendes Schaf mit viel Persönlichkeit. Sie ist sehr zutraulich und lässt sich gerne streicheln. Wie sicher auf den Bildern zu erkennen ist, ist Lotti ein bisschen verfressen. Sie liebt Snacks über alles! Sie verbringt ihre Tage gemeinsam mit den anderen Schafen auf der Weide und genießt bei uns ihr Leben in Sicherheit und Freiheit.