Viola ist 1997 geboren.  Ihre Abstammung war ihr Fluch. Aus ihren Papieren geht ein edler Stammbaum als „Cheval de Selle Francais“ hervor. Sie wurde mindestens bis Ende 2013 als Springpferd eingesetzt.

Als ihre Sehnen an mehreren Beinen kaputt waren, kam sie dann zur Händlerin. Diese verkaufte sie als voll reitbares Freizeitpferd billig weiter.

Der neue Besitzer hatte von Pferden nicht viel Ahnung und wollte sie so schnell wie möglich wieder los werden, als sich herausstellte, dass sie auf keinen Fall mehr geritten werden kann. Es stellte sich heraus, dass zusätzlich zu ihren Sehnenschäden auch ein Rückenwirbel ausgerenkt war.

Über eine Bekannte kam Viola dann am 13. Mai 2015 auf den Tierlebenshof.

Hier lebte sich die zierliche Stute schnell ein. Ihr besorgter, fast panischer Blick des Ankunftstages ist verschwunden und sie sieht glücklich aus. Besonders zufrieden wirkt sie, wenn sie Abends von der Weide in den Stall kommt und ihr Mash in ihrer Box erwartet.

Viola genießt – zwar noch scheu und zurückhaltend – jede Aufmerksamkeit von uns Menschen, lässt sich problemlos ihr Halfter anziehen, striegeln und die Hufe auskratzen.

Viola verstarb am 05.10.2017.
Tagsüber war alles noch wie immer, morgens war Viola noch auf der Weide, mittags hat sie gut gegessen und – wetterbedingt – ab Mittag im Stall. Abends wollte sie nicht essen und stand mit hängendem Kopf in der Box. Wir vermuteten zuerst eine Kolik und riefen sofort den Tierarzt. Inzwischen stellten wir aber fest, dass Viola’s Kopf stark angeschwollen war. Die Tierärztin diagnostizierte eine allergische Reaktion und spritze Cortison und ein Antihistaminikum. Danach ging es Viola etwas besser. Eine halbe Stunde später verschlechterte sich ihr Zustand und wir riefen sofort wieder den Tierarzt an. Noch bevor die Ärztin auf dem Hof war, erstickte Viola.

Es war so grauenvoll und ungerecht. Viola sollte noch ein langes schönes Leben auf dem Tierlebenshof vor sich haben. Aber das Schicksal schlug unbarmherzig zu. Wir werden die liebe schöne Viola mit ihrem Seepferdchenkopf nie vergessen und hoffen, dass sie nun im Regenbogenland auf immergrünen Wiesen zusammen mit vielen anderen Pferden galoppiert. Vergessen werden wir sie nie!