Hund
Bero
Bero war ein ca. 2007 geborener Schäferhund-Mischling. Er kam ursprünglich aus Bulgarien und kam am 7. Januar 2015 auf den Tierlebenshof.
Was wir aus Beros Vergangenheit in Bulgarien wissen ist, dass er an der Kette lebte und weder Hundegesellschaft noch Anschluss an den Menschen kannte.
Nach einem missglückten Vermittlungsversuch eines Tierheims kam er, auf Grund seines Alters und seines einnehmenden Verhaltens, als Notfall auf den Hof. Einmal die Nähe zu einem menschlichen Rudel erfahren, versuchte er alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen und den Anschluss an sein Rudel zu erhalten.
Dieses Verhalten zeigte sich auch auf dem Hof. Hier freute er sich über jede Aufmerksamkeit und das Zusammenleben mit seinen Menschen. Alles war neu für ihn und jede neue Erfahrung wurde wie ein Schwamm aufgesogen und dann ging es ohne Pause weiter, zum nächsten Abenteuer des Alltags.
Neue Dinge waren besonders faszinierend und mussten auch direkt in den eigenen Besitz übergehen um sie genau zu untersuchen. Dabei ging es besonders um wesentliche Eigenschaften wie z.B. die Belastbarkeit: Wie viel hält die Tupper-Box aus, bis sie kaputt geht? Oder ist sie vielleicht sogar essbar?
Wenn einem die interessanten Dinge nicht freiwillig überlassen werden, muss notfalls geklaut werden. Hier zeigte sich dann Beros ganzer Einfallsreichtum.
Im Rudel war er gut angekommen, auch wenn seine rastlose Art und sein Hütetrieb das Rudel häufig in Aufruhe versetzten. Doch er meinte es immer nur gut und war ein absolut lieber Kerl, der auf dem Tierlebenshof die Zeit und den Raum bekam, seinen Nachholbedarf am Leben zu stillen.
Nach längerer Krankheit hat Bero im Sommer 2019 die Reise ins Regenbogenland angetreten. Er signalisierte mehr als deutlich, dass ihm das Leben zu schwer geworden war und er einfach nur noch in Würde und Ruhe gehen wollte. Bero war ca. 13 Jahre alt.
„Lieber Bero, der Abschied von Dir fiel sehr sehr schwer. Du hast nicht viel Gutes erlebt. Lange Jahre warst Du in Bulgarien an eine kurze Kette gefesselt, niemand hat sich um Dich gekümmert. Als Du endlich aus dieser Hölle entkommen konntest, wurdest Du an eine Familie vermittelt, die so einen großen Hund nicht im Haus haben wollte. Die Einsamkeit im Garten hast Du nicht ertragen und nur gebellt. Schnellstmöglich musstest Du von dort wieder weg und kamst zu uns auf den Tierlebenshof. Ach Bero, Du warst anfangs ein richtiger Haudegen und hast immer wieder mal zugebissen. Umso schöner war es, als im Laufe der Jahre aus Dir ein vertrauensvoller, liebevoller, menschenbezogener Hund wurde. Auf Schritt und Tritt bist Du mir gefolgt, immer wolltest Du in der Nähe von uns Menschen sein. Es tut weh, dass wir Dich gehen lassen mussten, aber wir wissen, dass Du es so gewollt hast und dass Du nun Ruhe und Frieden hast. Bero, komm gut an im Regenbogenland, lass es Dir gut gehen. Es wird sicherlich genügend von Deinen Lieblingsspeisen Paprika und Möhren geben. Mach’s gut, Du wunderbarer Junge! Wir sehen uns irgendwann wieder…“ – Ruth