Gans
Nils
Es macht ihm nichts aus, dass er nicht der Chef ist. Dazu verbringt er auch viel zu gerne die Zeit damit, sein weißes Gefieder zu putzen. Die restlich Zeit hat er genug damit zu tun, auf seinen Partner aufzupassen. Der hat es auch nötig, denn Olaf stolpert sonst über seine eigenen Watschel-Füße.
Die Vorgeschichte:
Am 6. Dezember 2014, gegen 11.20 Uhr rief eine völlig verzweifelte Dame bei uns an:
Sie hatte sich von ihrem Mann getrennt und lebt mit ihm in einem „Rosenkrieg“. Der Ehemann hatte am Abend des 5. Dezember das Auto der Frau gestohlen und es ihr in der Nacht wieder -voll mit Gänsen und Enten – vor die Tür gestellt. Die eingeschaltete Polizei verwies die Dame an den Tierlebenshof. Wieviel Tiere in dem Auto saßen, konnte man uns nicht sagen, also fuhren wir nach Traben-Trarbach, um uns selbst ein Bild davon zu machen.
Uns stockte der Atem! Durch die beschlagenen Autoscheiben sahen wir nur orange Schnäbel und wir trauten uns nicht, in der Stadt die Autotüren zu öffnen. Eine Herde von Gänsen und Enten, freilaufend in der Stadt, hätte uns gerade noch gefehlt.
Wir baten die Dame also, hinter uns her auf den Hof zu fahren, um die Tiere dort rauszulassen! Zwei Enten stiegen aus, danach eine Gans und noch eine und noch eine… wir verloren kurz den Überblick. Insgesamt waren in dem Kleinwagen acht Gänse und zwei Enten eingepfercht.
Nils war nicht derjenige, der immer im absoluten Mittelpunkt steht, doch wenn es drauf ankommt, verteidigt er auch den Stall oder seinen Partner.
Nils ist leider am 21.08.2020 verstorben.