Max

Max war ein Shettlandpony, das ca. 1995 geboren wurde und seit dem 07.07.2011 auf dem Tierlebenshof lebte.

Die Vorgeschichte:

Zusammen mit der alten Haflingerstute Bella, die leider im Februar 2012 verstorben ist, stand er auf einer abgelegenen Weide mitten im Wald. Beide waren verwahrlost, da sich ihr Besitzer nicht um sie kümmerte. So entdeckten ihn Tierfreunde, die in der Nähe ihren Urlaub verbrachten. Ein Bach, der durch die Weide verlief, diente als einzige Tränke. Max lag zu diesem Zeitpunkt nur noch, denn seine Hufe waren in einem katastrophalen Zustand. So konnte er auch den Bach nicht mehr erreichen.

Seine Hufe wurden zunächst provisorisch geschnitten und ein Tierarzt gerufen, der Max mit Schmerzmitteln versorgte. Es war allerdings klar: hier können die Pferde nicht bleiben.

Durch einen Aufruf im Internet wurden wir darauf aufmerksam, dass „irgendwo im Hunsrück“ zwei verwahrloste Pferde auf einer Weide stünden, die dringend einen neuen Platz bräuchten.

Nachdem wir uns selbst ein Bild von Max und Bella gemacht hatten, war uns klar, dass sie dort sofort weg mussten.

Auf dem Hof:

Zwei Tage später kamen sie dann auf dem Hof an. Wir mussten sie erst provisorisch unterbringen, aber eine knappe Woche später hatten wir die neue Pferdebox fertig gebaut.

Nach Bellas Tod teilte sich Max eine große Box mit Remus, dem Größten der Herde. Die beiden verstanden sich sehr gut.

Max litt unter chronischer Hufrehe, genauer gesagt unter dem Equines Cushing Syndrom (ECS), deswegen konnte er im Frühjahr und Sommer nicht auf die Weide. In Sichtweite der gesunden Pferde stand er deswegen mit Sierra, einem weiteren Pferd, das unter Hufrehe leidet, auf dem Sandplatz.

Max war schlau und lernfähig. Wir beschäftigten ihn, indem wir ihm kleine Tricks beibrachten. Er brachte sich in „Eigenregie“ allerdings auch selbst neue Spiele bei, wie Türen öffnen oder den Wasserschlauch durch die Gegend schleudern.

Anfang April 2015 erreichte die Hufrehe bei Max ein Stadium, das schlimmer war, als je zuvor. Er trug, an den Vorderhufen, schon eine Weile lang permanent Hufverbände. Als er gar nicht mehr aufstand, wurde der Tierarzt gerufen. Diagnose: Das Hufbein war durchgebrochen und es gab leider keine Rettung für Max. Der Tierarzt meinte, dass alles, was man versuchen würde, nur noch Tierquälerei sei.

Wir mussten Max am 8. April 2015 einschläfern lassen.

Während Der Tierarzt seinen Kram aus dem Auto holte, hat Max soviele Leckerlis gegessen, wie noch nie zuvor in seinem Leben.

Zurück bleibt Wut und Trauer. Wenn sich um Max und seine Gesundheit, bereits vor seiner Zeit auf dem Hof, gekümmert worden wäre, hätte er wahrscheinlich nicht so früh gehen müssen. Wieviele Tiere wie Max müssen noch leiden, weil sie den Menschen willkürlich ausgeliefert sind? Wann wird ihr Leben endlich einen Wert erhalten?