Hanni & Nanni

Immer wieder fiel mir auf Facebook ein Post ins Auge. Er zeigte eine Schafmutter mit ihrem Lamm. Das Lamm sagt zur Mutter: „Auf Wiedersehen Mama und frohe Ostern. Ich geh jetzt sterben. Wir sehen uns im Himmel wieder. Gerne wäre ich auch so groß und schön geworden wie Du!“
Es hat mich zerrissen und ich habe mit mir gerungen, was zu tun ist. Natürlich ist mit bewusst, dass wir nicht alle Tiere retten können und dass es eigentlich keinen Unterschied macht, ob man 2 Schafe mit ihren Lämmern rettet, wo doch so viele andere den schrecklichen Weg in den Tod gehen müssen.
Eigentlich? Für die geretteten Tiere bedeutet es aber, dass sie um ihrer selbst willen leben dürfen. Dass sie nicht ausgebeutet und geschlachtet werden.
Nachdem sich Herz und Verstand eine Weile duelliert hatten, siegte das Herz.
Wir beschlossen, 2 Schafmütter mit ihren Kindern aufzunehmen um ein Zeichen zu setzen. 2 Schafmütter, die ihre Kinder aufwachsen sehen und die im nächsten Jahr nicht wieder den gleichen Verlust erleiden müssen und 2 Kinder, die erwachsen werden dürfen und die nicht für einen kurzen Gaumenschmauß und wegen einer „Tradition“ sterben müssen.
Und so zogen am 17.03.2019 Mutter Hanni (geboren ca. 2014) mit ihrer Tochter Bonnie (geboren Februar 2019) sowie Mutter Nanni (geboren ca. 2014) mit ihrem Sohn Clyde (geboren Februar 2019) auf dem Tierlebenshof ein.
Es war ein bewegender Augenblick, als die Tiere in den Pferdehänger stiegen und ihre Fahrt ins Leben antraten.
Auf dem Hof angekommen, fühlten sie sich gleich wohl und erkundeten ihren neuen Stall. Ein Stück der Pferdeweide wird abgetrennt, damit die Schafe ausreichend Platz zum grasen haben.
Nanni ist sehr zutraulich, Hanni und die beiden Lämmer sind noch etwas zurückhaltend. Aber jedesmal, wenn sie einen Menschen in ihrer Nähe wittern, erklingt ein freudiges „Määäääh“. Schließlich wissen sie genau, dass es immer ein Stückchen trockenes Brot gibt…