Am sehr frühen Morgen des 06.09.2020 zog Bärli (vorher Prasko) nach einer mehr als 36-stündigen Fahrt von Zenica/Bosnien auf dem Tierlebenshof ein.
Bereits Anfang Mai 2021 entdeckte Ruth Bärli auf Facebook und er berührte sofort ihr Herz. Den engagierten TierschützerInnen in Zenica (von hier kommen auch Frau Meda, Herr Mirki und Anton) war es endlich gelungen, ihn von der Straße zu holen. Bärli hatte schwere Verletzungen am linken Vorder- sowie an einem Hinterbein. Das Vorderbein war nicht mehr zu retten und musste amputiert werden, das Hinterbein wurde geschient und heilte wieder.
Doch Bärli war schwer traumatisiert und Menschen gegenüber mehr als skeptisch.
Bärli lebt im Moment noch im hinteren Bereich des Hofes. Die Vergesellschaftung mit allen Hunden wollen wir noch ein bisschen hinauszögern. Erst soll er mal richtig ankommen, sich ausruhen und vor allen Dingen ein bisschen Vertrauen zu uns Menschen bekommen. Er beobachtet uns genau, zeigt auch keine Angst, wenn wir Gerätschaften wie Mistgabel, Besen etc. an ihm vorbei tragen.
Anfassen lässt er sich aber noch nicht. Irgendwann kommen sie alle, wenn man ihnen Zeit lässt. Dass ein Hund, der einiges hinter sich hat, gleich mit Feuer und Flamme Begeisterung für uns Menschen zeigt, ist eher selten…
Von den Hunden hat er bisher Carlos, Rubina, Gustav, Anton und Paulchen kennen gelernt. Sie interessieren ihn überhaupt nicht.
Bärli leidet momentan an einer Hautkrankheit, die Behandlung wurde bereits in Zenica begonnen und muss hier fortgesetzt werden.
Lieber Bärli, wir freuen uns riesig, dass Du nun Teil unserer Familie bist!
Am 20.12.2022 mussten wir Bärli ins Regenbogenland umziehen lassen. Vor einigen Wochen wurde er sehr krank, erholte sich aber nochmal ganz gut, hat wieder gegessen und war recht munter.
Vor ein paar Tagen traf ihn dann ein Rückschlag mit voller Wucht: er bekam mehrere Krampfanfälle, wollte nichts mehr essen und Wasser hat er gleich erbrochen. Es gab keine Hoffnung mehr und wir konnten ihm nur weiteres Leiden ersparen….
Nachruf
Lieber Bärli,
wie gerne hätte ich viel viel mehr Zeit mit Dir verbracht. Auch wenn Du unnahbar warst und Dich nicht anfassen lassen wolltest, warst Du pflegeleicht und einfach nur lieb!
Was habe ich mich gefreut, als Du vor ein paar Wochen, als Deine Krankheit begann, endlich in die Küche gekommen bist. Ich dachte, Du bist über den Berg, als Du wieder gegessen und am Leben teilgenommen hast und es war schlimm, als die Krankheit wieder zuschlug. Aber wir wussten beide, dass es diesmal keine Hoffnung auf Besserung gab.
Ein paar Stunden bevor Du ins Regenbogenland umgezogen bist, hast Du mir ein großes wunderbares Geschenk gemacht: ich durfte Dich streicheln und kraulen. Ich bin so glücklich, dass Du mir doch noch Dein Vertrauen geschenkt hast und dass ich Dir so meine Liebe zeigen konnte.
Lieber Bärli, ich werde Dich sehr vermissen, aber ich gönne es Dir von Herzen, dass Du jetzt irgendwo bist, wo es Dir gut geht! Und an eines glaube ich ganz ganz fest: Wir werden uns irgendwann wiedersehen!!! Dann wirst Du mit all den anderen Tieren auf der Treppe zum Regenbogen stehen und wir sind alle wieder zusammen!
Bis dahin, mach’s gut Du wunderbarer kleiner Junge!
Deine Ruth
- Bärli März 2022
- Bärli März 2022